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Für viele junge Leute ist es eine ganz neue Situation, ein Au Pair zu sein. Sie sind in einer neuen Umgebung, mit Menschen, die sie noch nicht kennen, in einem Land, in dem sie noch niemals waren. Manche Au Pairs sind sehr offen und extrovertiert. Sie haben kein Problem mit unbekannten Situationen und Menschen. Sie treffen jemanden, beginnen eine Unterhaltung und öffnen sich. Andere sind introvertiert und sind zurückhaltend, weil sie sich erst einmal an all das Neue gewöhnen müssen.
Die meisten Au Pairs haben sich irgendwann an die Gastfamilie gewöhnt und verhalten sich dann ebenso wie gegenüber Freunden und Familie. Doch manche bleiben auf ewig ruhig und dies kann zu einem Problem für die Gastfamilie werden. Die Person, die für die Kinderbetreuung verantwortlich ist muss in der Lage sein, mit den Kindern zu sprechen, während sie gemeinsam spielen oder unterwegs sind. Sie müssen sie zurecht weisen können. Für ein ruhiges Au Pair wird es schwierig sein, als die Person, die etwas zu sagen hat, angesehen zu werden.
Außerdem muss das Au Pair in der Lage sein, mit den Gasteltern im Falle eines Problems zu sprechen. Wenn die Kinderbetreuung nicht über Probleme die mit den Kindern aufgetreten sind spricht oder wenn sie mit einem Lehrer der Kinder gesprochen haben und dies nicht vernünftig weitergeben, können sich die Gasteltern nicht richtig um die Situation kümmern.
Gespräche mit Lehrern und Erziehern werden vermutlich dann stattfinden, wenn das Au Pair die Kinder von der Schule oder dem Kindergarten abholen. Es wird der Ansprechpartner für die Erzieher sein, auch wenn es nur darum geht, dass diese gerne von den Eltern der Kinder kontaktiert werden möchten.
Was tun?
Wenn das Au Pair eine ruhige Person ist, müssen die Gasteltern mit ihm sprechen. Es ist nötig, dass das neue Familienmitglied sich öffnet und Verantwortlichkeit übernimmt und dies beginnt auch damit, mit Menschen in unterschiedlichen Situationen zu kommunizieren. Wenn die Gasteltern feststellen, dass es ein Kommunikationsproblem mit dem Au Pair gibt, sollten sie mit ihm direkt darüber sprechen.
Einer Familie von Muttersprachlern, die die Sprache des Gastlandes schnell spricht richtig zuzuhören, ist schwer. Das Au Pair muss sich anstrengen, der Konversation zu folgen und so kann es schon gar nicht so schnell wie andere auf diese antworten. Solange das Au Pair mit der Familie isst oder Fernsehen guckt, zeigt es, dass es gerne dazu gehören möchte und wird sicher bald mehr mit der Familie interagieren. Wenn ihr dem Au Pair eine Frage stellen wollt oder es einfach mehr in das Gespräch in einer Gruppe einbinden wollt, sagt seinen Namen, damit es weiß, dass es wirklich zuhören soll und Teil der Diskussion ist.
Versucht die Konversationsfähigkeiten beim Abendessen zu verbessern – auch eure Kinder müssen lernen zuzuhören, ebenso wie sie lernen müssen, zu sprechen. „Was hat dir heute am besten gefallen?“, „Wer ist die interessanteste Person die du getroffen hast und warum?“ Ihr könnt fragen was ihr wollt. Stellt nur keine „Ja/Nein“-Fragen. Diese sind zu leicht zu beantworten und bringen das Gespräch nicht voran.
Macht an einem Freitag oder Samstag einen Spiele-Abend anstatt Fernsehen zu gucken, wenn das Au Pair zuhause ist. Wenn eure Kinder klein sind, wählt ein Spiel, das altersgerecht ist. Wenn sie älter sind könnt ihr auch ein Brettspiel spielen, das Teamwork voraussetzt. Führt neue Familientraditionen ein, die das Au Pair dazu zwingen, das Handy wegzulegen, wenn es ansonsten die ganze Zeit das Smartphone in der Hand hat. Stellt die Lieblingsspiele eurer Familie vor.
Natürlich gibt es keine Allgemeinlösung ein ruhiges Au Pair zum Reden zu bewegen. Aber das Gefühl, zur Familie zu gehören und eingebunden zu werden, ist sicher hilfreich.
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